Etwa 14 Tage nach dem Kauf in München wurde der MF 135 Allrad zu Hause angeliefert.
Der Spediteur war sehr vorsichtig mit dem Traktor umgegangen. Der Transport hatte keine erkennbaren Schäden hinterlassen, was bei derartigen Dingen nicht selbstverständlich ist. Auch der Preis war absolut in Ordnung. Da es sich um eine Leerfahrt von Süddeutschland ins Sauerland handelte, hat der Spediteur nur 1,00 € pro Kilometer berechnet.
Die ersten Arbeiten sind bei meinen Schleppern immer die gleichen. Zunächst wird der Gesamtzustand nochmal gecheckt. Dabei achte ich zunächst auf die Sachen, die unbedingt gemacht werden müssen, dann auf solche die noch etwas Zeit haben und zum Schluss auf die, die auch mal ganz schön wären.
Eine erste Durchsicht ergab, dass der Schlepper auch so bei mir angekommen war, wie ich ihn in München gekauft hatte. Nicht selbstverständlich bei Fahrzeugen mit seltenen Anbauten oder Zubehör. Da war aber alles in Ordnung.
Danach war die Prioritätenliste schnell erstellt. Zunächst wurde der Traktor auf dem Gelände eines Heizöllieferanten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger gesäubert. Dabei lösten sich auch ölhaltige Bodenklumpen sowie sonstiger Schmier. Leider ging dabei auch ein Teil der Farbe der schlecht lackierten Vorderachse ab. Jedenfalls war das Fahrzeug hinterher richtig sauber, der Dreck der Jahrzehnte war verschwunden. Das Abwasser wurde natürlich auf dem Waschplatz von einem Ölabscheider aufgefangen und entsorgt.
Wieder zu Hause konnte mit den Abdichtungsarbeiten begonnen werden. Zunächst waren die beiden Inspektionsdeckel am Getriebe dran. Dann kamen die Abdichtungen des Lenkgetriebes auf beiden Seiten dran.
Dazu müssen beide Lenkhebel abgezogen werden und die Wellendichtringe an den Lenkwellen ausgetauscht werden.
Wenn die Undichtigkeiten von der Dichtung des Gehäusedeckels kommt, kann diese auch noch ausgetauscht werden. Für die Ölfüllung des Lenkgetriebes nehme ich übrigens immer spezielles Getriebefliessfett, da das für ein Rollengetriebe am besten geeignet ist.
Nun zum bereits erwähnten Problem mit dem vorderen Kurbelwellensimmering. Hier mal eine Skizze der Lage des Rings.
Bei meinem 135er Allrad war die Sache einfach zu lösen. Der serienmäßige Vorderachsbock war gegen einen spezielle für die Vorderachse gefertigten ausgetauscht worden. So entstand ausreichen Platz, um die Riemenscheine auf der Kurbelwelle nach vorne abzuziehen und den Dichtungsring zu tauschen. Dies alles natürlich erst, nachdem die Motorhaube angebaut wurde, der Kühler, die Kühlerschläuche und der Keilriemen entfernt wurden. Die vordere Anbauplatte des Steuerung wird auf die Kurbelwelle aufgesteckt, der Ring (Nr. 10) sitzt dann am unteren Ende der Platte:
In diesem Zuge wurde aber dann auch die Schläuche alle erneuert.
Nachdem die Haube jetzt schon mal runter war, stellte ich fest, dass der Tank sowie der darunter liegende Zylinderkopf gar nichts von der Heißwasser-Wäsche mitbekommen hatten. Also, den Tank demontieren, säubern, sowie den Zylinderkopf reinigen. Dann habe ich noch die Zylinderkopfdichtung sowie den Schlauch des Deckels ausgetauscht. Als mir noch eine Undichtigkeit am Tankhahn auffiel habe ich den auch demontiert und gleich ein neues Feinsieb eingebaut.
Da der Kraftstoffkreislauf jetzt ohnehin unterbrochen war und ich neu entlüften musste, habe ich auch gleich die Dieselfilter beide erneuert.
Mit diesen Arbeiten war ich zunächst ausreichend beschäftigt. Weiter geht's im nächsten Beitrag